Der im Herzen der Altstadt gelegene Hof dient seit seiner Ersterwähnung im Jahre 1567 der Beherbergung und gilt somit als ältester konstanter Unternehmenssitz der Stadt Lohr a. Main. Über 1,5 Mio. Übernachtungen zeugen seitdem von der fortwährenden Wirkungsstätte.
Seit 1898 befindet sich das Anwesen samt Taferngerechtigkeit im Eigentum der Familie Gerlach/Schecher und wird - in der Hausgeschichte einmalig - über diesen Zeitraum inhabergeführt betrieben.
Originäre Gastlichkeit, moderner Komfort, historisches Erbe und nachhaltige Weiterentwicklung in Einklang zu bringen, ist stets mit viel Idealismus Aufgabe der Hoteliers. Die vierte Generation orientiert sich hierbei bis heute am bei Übernahme 1986 erhaltenen Motto "Attempto!" (Ich wage es!).
Ein engagiertes Team sowie viele Jahre voller Erfahrungen und Ereignisse ließen die "Krone" so zu dem werden, was sie heute ist.
Das Haus von dem ich hier berichte
Voll Wagemut einst fest gemauert
Nach alter Sitte, gutem Brauch
Bis nach Schaffhausen – in Latein –
Die Männer, die seit alter Zeit und zwei zum Bürgermeister machten. |
Dann nahm Hans Gerlach in die Hände
Auch kommt dem Gast rasch der Gedanken,
Wenn sich neben dem Gastportal
von Rolf Sultan
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Das Fachwerkgebäude der „Krone“ ist im Stil der Renaissancefachwerke erbaut. Dies deutet eine Bauzeit zwischen der Mitte des 16. Jhd. bis Ende 17. Jhd. an. Im Eingangsportal befindet sich die Jahreszahl 1589, welche dieses Jahr als Erbauungsjahr vermuten lässt.
Eine ausführliche Holzaltersbestimmung (dendrochronologische Untersuchung) wurde bislang nicht durchgeführt. Der unter dem Gebäude befindliche Gewölbekeller ist nicht genau mit dem Bauwerk identisch, ein Vorgängerbau ist daher nicht auszuschließen.
Die heutige „Krone“ befindet sich innerhalb der ältesten Stadtbefestigung, nächst der ehemaligen Burg- und Kirchenanlage - dem Ursprung der Stadtentwicklung. Nach heutigem Forschungsstand befanden sich hier - auf dem Hügel oberhalb des Mains - bereits im 9. Jhd. Siedlungsstrukturen, also aus Karolingerzeit.
Lohr ist als „Stadt“ urkundlich bisher ab 1314 belegt. O. g. Annahme lässt sich somit weiter festigen, und auf dem Grundstück bereits seit über 700 Jahren ein Bauwerk vermuten, auch wenn bei heutigen Hausforschungen keine Gebäudeteile aus dieser Zeit mehr nachweisbar sind/wären.
Der Name „Krone“ wird erstmals am 16.03.1567 in einem Brief von Daniel Wirth (Schulmeister in Lohr) an den Theologen Johann Conrad Ulmer (1519-1600; Schüler Luthers, Melanchthons, Calvins; 1544-1566 als erster Reformator in Lohr tätig; s. Foto) erwähnt.
Dies bedeutet allerdings nicht unbedingt, dass es sich hierbei auch um das jetzige Grundstück handelt, da die Schildgerechtigkeit mit dem Besitzer das Gebäude wechseln konnte.
Neben dem erkennbaren Renaissancefachwerk und -portal enthält das Gebäude Umbaumaßnahmen aus der Zeit des Barock und weiterer Baustile bis heute.
Der Renaissancebaumeister Michael Imkeller wird von den meisten Lohrer Geschichtsforschern auch als Baumeister der „Krone“ vermutet. Man nimmt an, dass die Häuser, welche mit Portalen seiner „Bauhütte“ geschmückt sind, auch von ihm geplant wurden. Urkundlich nachweisbar ist der an Michael Imkeller gegebene Auftrag zur Planung des Lohrer Rathauses 1592 und seine „federführende“ Beteiligung an dieser Baumaßnahme.
Das am Eingangsportal der „Krone“ vorhandene Steinmetzzeichen lässt sich ebenfalls am Lohrer Rathaus und am ehemaligen Kurmainzischen Schloss finden. Hierbei fällt auf, dass es sich überwiegend an künstlerisch aufwändigen Elementen befindet.
Bis zum heutigen Zeitpunkt ist allerdings keine Quelle bekannt, wo anhand des Steinmetzzeichens eindeutig auf einen bestimmten, namentlich erwähnten Steinmetz zu schließen ist. Das Zeichen Michael Imkellers selbst ist (noch) nicht sicher belegt.
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